Text: Green Economy

2. Einführung

7.2. Einführung

Schlagwörter wie ›Green Economy‹, ›Nachhaltiges‹ und ›Grünes Wirtschaften‹ beherrschen schon seit einiger Zeit die Schlagzeilen in Politik und Wissenschaft. Zudem zählen sie zu zentralen Zielsetzungen in Entwicklungsstrategien von der internationalen bis zur lokalen Ebene (Simon & Dröge, 2011). Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen definiert eine Green Economy als »kohlenstoffarm, ressourceneffizient und gesellschaftlich inklusiv« (UNEP, 2011: 16). Die Green Economy Koalition ist die weltweit größte Initiative zur Green Economy bestehend aus Unternehmen, Gewerkschaften, NGOs, Gremien der Vereinten Nationen und Bürgervertretungen. Sie versteht die Green Economy als resiliente Wirtschaft, die eine verbesserte Lebensqualität für alle im Rahmen der ökologischen Grenzen unseres Planeten anstrebt. Das Konzept der Green Economy beinhaltet nicht nur ökologische und ökonomische Zielsetzungen, sondern auch soziale Dimensionen und entspricht damit dem Konzept der nachhaltigen Entwicklung. Die globale Finanzkrise von 2008 stellt den Kontext für die Etablierung der Green Economy als zentrales Entwicklungskonzept dar. Das Konzept der Green Economy wird seit den späten 2000er Jahren in vielzähligen Entwicklungskonzepten umgesetzt, unter anderem in den sogenannten Grünen Deals oder Grünen New Deals. Der fortschreitende globale Klimawandel rückt dessen Bekämpfung in Form des Klimaschutzes (Climate Mitigation) und Anpassungsmaßnahmen (Climate Adaptation) in den Mittelpunkt (s. Kap. 2) und hat zu einer starken Fokussierung auf die Reduktion von Treibhausgasemissionen und einen daran gekoppelten Strukturwandel geführt (Braun & Schulz, 2023). Entsprechend ist eine Green Economy in ihrer Umsetzung deutlich auf die Förderung nachhaltiger Branchen und Sektoren ausgerichtet. Wirtschaftswachstum per se wird in den meisten Auslegungen einer Green Economy nicht in Frage gestellt, auch wenn manche Interpretationen tiefgreifenderes Umdenken fordern, das auch über grundsätzliche Veränderungen hinsichtlich Lebensstile und Strukturen umfasst (s. Kapitel 10).